top of page

Rotraut Rumbaum  Mindful Motion

Rotraut Rumbaum

Mindful Motion

Die verborgene, unbewusste Tango Choreografie: Die Tango-NARM-Synthese transformiert tiefliegende innere Konflikte in Potential

Aktualisiert: 30. März


Mindful Motion Tango - Synthese aus Tango Argentino, NARM und Tanztherapie
Mindful Motion Tango - Synthese aus Tango Argentino, NARM und Tanztherapie

Warum stehst du dir im Tango vielleicht selbst im Weg?


Du nimmst Unterricht, übst fleißig, und doch gibt es diese Momente, in denen etwas in dir blockiert und du dich fragst, warum es in manchen Bereichen irgendwie nicht vorwärts zu gehen scheint. Als würde ein Teil von dir die Bremse ziehen, während ein anderer Teil vorwärts drängt. Diese Erfahrung ist nicht nur im Tango, sondern im gesamten Leben verbreitet – und hat tiefere Wurzeln, als du vielleicht ahnst.


Die zwei Tänzer in uns


Beim Tango Argentino erlebe ich in meiner Arbeit oft ein faszinierendes Phänomen: Menschen kommen mit dem bewussten Wunsch, sich intensiv zu spüren, sich lebendig und leidenschaftlich auszudrücken, sich miteinander zu verbinden, sich hinzugeben, authentisch zu sein – und doch arbeitet ein Teil in ihnen unbewusst gegen genau diese Sehnsucht.


Kürzlich hatte ich eine besonders erhellende Stunde mit einem Klienten, der diesen inneren Konflikt auf den Punkt brachte. Stell dir vor, er beschrieb es so: "Es ist, als würde ich mit aller Kraft eine Tür zuhalten, obwohl ich eigentlich gekommen bin, um sie zu öffnen."


Diese Metapher trifft den Kern dessen, was in meiner NARM-Arbeit als "Kontakt-Überlebensstruktur" bezeichnet wird – eine tief verankerte Schutzstrategie aus unserer frühen Kindheit, die wie ein Autopilot weiterläuft, lange nachdem die ursprüngliche Gefahr vorüber ist.



Tango als Spiegel


Was macht den Tango so besonders in diesem Zusammenhang? Er ist ein Mikrokosmos unserer Beziehungsmuster. Allem vorran der Beziehung zu uns selbst. Hier zeigt sich alles in verdichteter Form:


  • Wie wir uns im Kontakt erleben und mit Nähe und Distanz umgehen. Was kann/darf ich fühlen oder sogar zeigen, was vermeide oder verstecke ich?

  • Wie wir "führen" oder "folgen", was wir unbewusst damit verbinden und wie unser Körper auf Autopilot daruf reagiert.

  • Wie wir mit Unsicherheit und Verletzlichkeit aber auch mit unserer Power und unserer authentischen Ausdruckskraft in Kontakt und Bewegung umgehen


Im Tango kannst du dich nicht verstecken. Die Umarmung, die Verbindung, der nonverbale Dialog – all das bringt deine tiefsten Muster an die Oberfläche. Was im täglichen Leben verborgen bleibt, wird hier sichtbar und spürbar.


Deine geschlossene Tür im Tango


Wie zeigt sich diese "geschlossene Tür" im Tango? Auf vielfältige Weise:

  • Du möchtest dich hingeben, spürst aber einen inneren Widerstand, der dich steif und kontrolliert bleiben lässt

  • Du sehnst dich nach Verbindung, findest dich aber ständig in deinem Kopf wieder, denkend und analysierend statt fühlend

  • Du willst dich frei und spontan ausdrücken, doch etwas in dir zieht sich zurück, sobald du im Mittelpunkt stehst

  • Du suchst Freiheit im Tanz, hältst aber unbewusst an starren Mustern fest


Besonders interessant ist, dass viele fortgeschrittene Tänzer:innen technisch brillant sein können und dennoch an diesen inneren Blockaden leiden. Die Technik ist da, aber etwas fehlt – jene lebendige Authentizität und Präsenz, die den Tango erst zum Leben erweckt und die gewünschte innere Erfüllung bringt.


Das erwachsene und das kindliche Bewusstsein


Um zu verstehen, was hier geschieht, müssen wir zwei verschiedene Bewusstseinsebenen betrachten, die in uns wirken:


  1. Das erwachsene Bewusstsein: Der Teil von uns, der bewusst entscheidet, zum Tango zu gehen, zu tanzen, zu lernen, sich zu verbinden und dieses spezielle soziale Gefüge einzufinden. Der Teil, der Ziele setzt und rational denkt.

  2. Das kindliche Bewusstsein: Der Teil, der früh geprägt wurde durch unsere Beziehungserfahrungen, lange bevor wir sprechen konnten. Dieser Teil reagiert emotional, instinktiv und ohne unser bewusstes Zutun. Und oft erzählt der etwas ganz anderes als unser Verstand. Er drückt sich eher unbewusst durch unseren Körper und seine non-verbale Kommunikation aus.


Während dein erwachsenes Bewusstsein sich nach der Nähe und dem Kontakt sehnt, die der Tango bietet, kann dein kindliches Bewusstsein genau davor zurückschrecken – basierend auf frühen Erfahrungen, in denen Nähe, eigenständiger Selbstausdruck, vielleicht mit Verlust von Bindung, oder/und Autonomie, mit einem Gefühl von Überwältigung oder tiefer Enttäuschung verbunden war.


Ein Durchbruch im Tango


Was kann diese Erkenntnis für deinen Tango bedeuten? Sie öffnet die Tür zu einer tieferen Ebene des Tanzens:

Mein Klient machte zum Beispiel einen grossen, berührenden Schritt, als er in unserer Arbeit zum ersten Mal seinen "inneren kleinen Jungen" – jenen Teil, der so verletzt und ängstlich war – wahrnehmen, in den Arm nehmen und ihm versichern konnte, dass er jetzt als Erwachsener für ihn da sein und auf ihn aufpassen würde. Dieser Moment der Selbstfürsorge und des inneren Kontakts war tief bewegend für ihn.

In den folgenden Tänzen und den nächsten Wochen veränderte sich seine Präsenz spürbar. Sein Körper wurde entspannter, seine Führung klarer, sein Ausdruck authentischer. Nicht weil er mehr Technik gelernt hatte, sondern weil etwas in ihm sich entspannt hatte – jene Anstrengung, die Tür geschlossen zu halten, konnte nachlassen.


Dein eigener Weg zur Öffnung


Vielleicht erkennst du ähnliche Muster in deinem eigenen Tango? Hier sind einige Fragen zur Selbstreflexion:

  • In welchen Momenten im Tango fühlst du dich besonders unwohl oder angespannt?

  • Gibt es Situationen, in denen du dich zurückziehst, obwohl du eigentlich mehr Kontakt möchtest? Oder in denen du dich stärker, souveräner, toller zeigst, als du dich fühlst, um deine Verletzlichkeit nicht zu spüren und ein möglichst positives Bild von dir abzugeben?

  • Bemerkst du wiederkehrende "Störungen" in deiner Tanzverbindung oder in deiner eigenen Haltung/Bewegung?

  • Welche frühen Beziehungserfahrungen könnten damit in Verbindung stehen?


Die Arbeit mit diesen tiefen Mustern geschieht nicht über Nacht. Sie beginnt mit Bewusstheit – dem Erkennen der "Tür", die wir unbewusst geschlossen halten – und führt über behutsame Exploration zu neuen Möglichkeiten des In-der-Welt-Seins.


Tango und NARM: Ein effektives Duo


In meiner Arbeit verbinde ich Tango-Coaching mit NARM (Neuro-Affective Relational Model), einer therapeutischen Methode, die speziell für die Heilung und Integration früher Entwicklungs- und Bindungstraumen entwickelt wurde.


Diese Kombination ist besonders kraftvoll, weil:

  • Tango die unterirdischen Muster spürbar und sichtbar machen kann, die uns im Alltag oft verborgen bleiben, aber unser Leben maßgeblich bestimmen

  • NARM ein wunderbares "Werkzeug" und ein achtsamer menschlicher Resonanzraum ist, der hilft, diese innern Muster spüren, annehmen und transformieren zu können

  • Die Körper-, Bewegungs- und die Beziehungsdimension des Tangos direkt mit den verkörperten Erinnerungen arbeitet (und die kognitiv meist nicht zugänglich sind)

  • Beide Ansätze das Gleichgewicht zwischen Verbindung und Autonomie sowie authentischer Präsenz und damit innere Freiheit fördern!


Eine Einladung


Wenn du neugierig geworden bist, wie deine eigenen unbewussten Muster deinen Tango und dein Leben beeinflussen, lade ich dich zu einer besonderen Form des Tango-Coachings oder der psychotherapeutischen Begleitung ein. Hier geht es nicht nur um Figuren und Technik, sondern um ein tieferes Verständnis dessen, was in dir und zwischen dir und deinem Tanzpartner geschieht.


In meinem Mindful Motion Tango mit integriertem NARM-Ansatz verbinde ich 28 Jahre eigene Tango-Erfahrung, 23 Jahre professioneller Tango-Lehrerfahrung mit meinem Wissen als NARM-Therapeutin und Tanztherapeutin. Das Ergebnis ist ein ganzheitlicher Zugang zum Tango und zu dir, der sowohl deine tänzerische Entwicklung als auch dein persönliches Wachstum fördert. Alte Wunden können so nach und nach heilen kann.


Möchtest du mehr erfahren? Kontaktiere mich für ein unverbindliches Gespräch darüber, wie wir gemeinsam die Türen öffnen können, die du vielleicht unbewusst geschlossen hältst.





Comments


Mindful Motion BLOG

bottom of page